| 8.Hausbesuch
Der Abend ließ sich nicht besonders ruhig•an .Schon als ich kam leuchteten in allen Behandlungszimmer' n die"hier ist Patient" Lichter in sattem grün .Schon deshalb wollte ich sofort wieder umkehren , aber meine Meester'n,hatte mir eine junge,neue und nette Kollegin zugeteilt! Sie hatte lange blonde Haare und erst ihre dritte Nachtwache! Es viel mir schwer sie sitzen zu. lassen, folglich ging ich mich verkleiden , nicht ahnend was diese Nacht bringen würde. Es war Vollmond !! Einige meiner Kollegen meinten zwar das sei eine Macke von mir, doch nach und nach teilen sie meine Auffassung. In diesem Zyklus eines Monat' s gab es endweder richtig Kranke oder leicht bis mittelschwer Gestörte .Der Arzt den wir in dieser Nacht hatten war sehr angenehm und auch die dazu gehörende internistische Oberärztin. Was wir noch vorrätig hatten war mit leichtem Druck auf den Doc recht schnell erledigt. Natürlich nicht ohne alles gewissenhaft undQualitäts sicher zu erläutern.Ich bin zwar kein Freund von all dem Schwachsinn, aber des lieben Frieden willens versuchte ich alles so gut und einfach wie möglich zu erklären. Nicht um anzugeben aber ich glaube sie war doch etwas erleichtert das ich es ihr versuchte beizubringen, zumal ich ja alles nicht ganz so verbissen sah und es auch nicht unlustig war. Dabei kamen immer wieder Erinnerungen an meine ersten Nächte mit der Meester' n auf. Damals dachte ich das begreifst du nie ! Innerlich hatte ich schon nach einer Woche die Faxen dicke und wollte gar nicht mehr wiederkommen !Entschuldigung Meester'n aber-du versuchst zuviel auf einmal rüber zu bringen und auch noch in oberster Perfektion ! Es ist nicht jeder Perfekt!! Nun bin ich schon wieder abgewichen wir waren Glaube ich beim Vollmond stehen geblieben. Und wie ich es immer wieder Erwähne kam es auch. Es war .gegenhalb eins ,wir hatten gerade unseren Brasilianer geschlürft,außer meiner neuen Kollegin .Es gibt auch Schwestern die nicht nur Kaffee trinken sondern Tee, dies musste auch mal erwähnt werden .Beim schlürfen war ich stehen geblieben !Es klingelte das Telefon, am anderer Ende eine ältere Dame die mich bat zu ihr nach Hause zu kommen ihrem Mann würde beim Aufstehen immer schwarz vor Augen , und es sei auch gleich gegen über unserer Zufahrt. Erklärungsversuche meinerseits das ich die NA nicht verlassen dürfte und sie doch bitte den Notarzt rufen sollte ,wollte sie einfach nicht Begreifen! Wir verblieben dann so‚sollte sich der Zustandihres Mannes verschlimmern solle sie doch bitte den Stadtdienst anrufen. Mir war sofort klar das dieser Hinweis nicht fruchtete !Zu meiner Kollegin sprach ich noch das es nichts ungewöhnliches sei wenn Patienten in der Nacht bei uns telefonisch um Hilfe ersuchten,da schellte das Telefon.Da ich ahnde wer dran sei, ging ich selbst ran. Wie nicht anders zu erwarten war es wieder die Dame ,die nun noch mehr flehte ich solle ihr doch helfen. Nun startete ich noch einen Versuch ihr zu erklären das wir hier nicht weg dürfen .Mir wurde langsam mulmig im Bauch,rief ich den Notarzt und es wird ein Fehleinsatz könnten die Kosten auf mir sitzen bleiben. Andererseits erschien mir die Dame langsam panisch zu werden. Wen sie schon nicht den Notarzt holen wollte sollte sie wenn möglich ihren Mann zu uns bringen .Das Gespräch gestaltete sich immer schwieriger und mein Bauchgefühl wurde auch immer komischer, so das ich nachgab und nach der Adresse fragte . Schon diese Auskunft brachte mich noch mehr zum zweifeln , über die Ernsthaftigkeit ihres Anliegens .Die Wegbeschreibung war aber sehr korrekt.Sie fahren aus ihrer Ausfahrt raus gleich links das Haus mit der Birke und der Tanne im Vorgarten .Mit einem mulmigen Gefühl sprach ich zu meiner Kollegin "Mir ist das alles sehr Suspekt ,Du bist jetzt der Chef ich fahre zum Einsatz ! ".Folglich startete ich ,mein zum Glück,rotes Auto und fuhr los. Die Angaben der Frau waren korrekt und das Haus war wirklich nur Zwanzig Meter links von unserer Ausfahrt. Sie , eine etwas korpulente älter Dame, sprang mir fast vor' s Auto, was mir noch gefehlt hätte .Mein Einsatzfahrzeug war noch nicht richtig zum stehen gekommen, da riss sie schon die Tür auf, mit den Worten "Schnell Herr Doktor ". Wärent meiner sagenhaften Anfahrtszeit Von 1, 5 Minuten ‚hatte sie ihren Sohn mobilisiert der aber absolut hilflos in der geöffneten Garage stand. Diesen Anblick werde ich wohl auch nicht vergessen! Ein Mitte dreißig jähriger stark untersetzter Mann mit neonpinkleuchtenden Jogginghosen und hellgrünen sehr enganliegendemT Schirt .Es war ein Bild für die Götter!Ich war ausgestiegen stellte mich mit Pfleger Max NA Höllenbergklinik vor und fragte wo sich den der Patient befand .sie ging mir vorraus !Auf den ersten Blick dachte ich das Haus sei unbewohnt, es machte den Eindruck einer Ruine. Durch mehrere verwinkelte Türen erreichte ich endlich den Patient. Er war sehr erregt darüber das seine Frau den Notarzt gerufen hatte. Nun lies ich mir kurz die Symptome beschreiben Zwischenzeitlich hatte ich die Herzfrequenz ermittelt die zwar etwas erhöht war was ich aber im Moment auf die Erregung des Patienten schob .Dan sagte er was die Frau nur wieder wolle , es wäre ja nicht so schlimm wenn er beim Aufstehen immer wieder umfalle, weil er dabei denkt sein Herz bleibt stehen. Nun folgte eine langwierige Diskussion über das hinzurufen eines Notarztes. Der Patient war Felsenfest der Meinung !ch sei ja da das würde reichen , außerdem führte er mir seine einzigartige Weise vor ein EKG zu schreiben während er sich Daumen und Zeigefinger ans rechte Ohrläppchen presste und seinen Kopf darauf legte .Seine Diagnose es sei alles in Ordnung gab mir aber wenig Spaß , und ich dränkte darauf ich brauche ein ordentliches EKG für meinen NA- Arzt .Plötzlich schoss er von seinem Bett hoch befahl der Frau ihm die Pantoffeln zu bringen er geht jetzt mit dem Doktor mit damit endlich Ruhe ist. Diese schnellen Bewegungen hatte ich nun nicht erwartet,er war schneller in mein Auto gestiegen als ich folgen konnte. Seine Frau war aber sichtlich erleichtert und sagte sie packt noch Sachen und kommt'Üns Als wir los fuhren,mein Gefühl war nicht das beste ,stand besagter Sohn noch immer in selber Pose auf dem Hof. Mann könnte nun sagen "Wir erreichten die NA mit Müh und Not doch der Patient war Tod ". Es war aber für mich glücklicher Weise nicht der Fall. Meine Kollegin erwartet schon mein Heimkommen. Sie schrieb ein EKG Was wiedererwartend nicht schlecht aussah .Alles andere geschah mehr oder weniger aus Routine.Ich ließ meine Neuerwerbung(Kollegin )mal alles allein machen !Mir war klar das bei dieser Lage eine Stationäre Aufnahme nicht zu umgehen war. Was aber der Pat. nicht wirklich einsah.Der hielt nämlich immer noch seine Finger an die Ohren und war der Meinung es sei doch alles bestens.Und überhaupt hat er bis Heute noch nie einen Arzt oder Medikamente gebraucht .Es war soweit die Blutwerte zeigten einen Infarkt !Jetzt musste er Medikamente bekommen, doch er bestand darauf das sie biologischabbaubar seien .Zu unserem Glück hatten wir eine Infusion angelegt und ich spritzte mit den Worten X J "IhreLeitung ist verstopft , ich mache sie nur wieder frei damit sie nicht solchen Durst bekommen ". Dies wurde ohne Kommentar hingenommen !Wir ordneten alle Zettel,es sind im Normalfall 5 oder 6 mehr oder weniger wichtige, und verbrachten unseren Hausbesuch auf Station.Noch in der Nacht traf ich unsere 0Ä der inneren Abteilung. Sie Sagte zu mir "Max der Kuckuck den sie geholt haben, ist ja irre ! Seit Stunden diskutiere ich mit ihm über die Medikamente die jetzt unbedingt nötig wären!"Wie sie einig wurden weis ich nicht. Nur eines weiß ich genau! Er war in 6 Jahren der einzige Patient der mich nachts aufsuchte um sich mit einer Karte und Mon Cherie (esse ich nicht, was er wohl nie erfahren wird) bedankte.Schon für dieses Danke hat sich der Einsatz gelohnt!Nun hoffe ich das er im nächsten Jahr seinen goldenen Hochzeitstag gebührend feiern kann !!!
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